Infos für die Praxis

Das macht das Münchener Modell aus:

  • Die Familie wird auf diesen Prozess gut vorbereitet

  • Alle im Team tragen die Verantwortung dafür, dass der Übergang gelingt und das Kind mit seiner Familie gut ankommt.

  • Es gibt eine:n Ansprechpartner:in für die Familie; diese Person und alle anderen verlässlich anwesenden Erwachsenen (päd. Fachkräfte und weiteres Personal) werden zu Bezugspersonen für das Kind.

  • Die Ansprechpartnerin, der Ansprechpartner moderiert den Prozess und achtet auf das Tempo des Kindes. Zur Moderation gehört auch, das Kind und seine Fürsorgeperson darin zu unterstützen und zu ermutigen, mit den anderen Mitarbeitenden in Beziehung zu gehen.

  • Die Kindergruppe ist aktiv einbezogen; die Kinder als Expert:innen des Kita-Alltags unterstützen auf ihre Weise das neu ankommende Kind.

  • Das Kind und seine Familie erleben alle Facetten des Tages, und zwar die Betreuungszeit, welche die Familie gebucht hat.

  • Die Familie erfährt die gelebte Pädagogik im Alltag und erlebt, dass dieser Ort für ihr Kind sicher ist, auch im Sinne der Kinderschutzkonzepte.

  • Das pädagogische Personal macht seine Professionalität erfahrbar; dadurch kann es in dieser Zeit schon ein wertvolles Vorbild für Familien sein, z.B. bei der Essensbegleitung, bei der Schlafbegleitung oder im Umgang mit Konflikten.

  • Das Gelingen des Prozesses wird als gemeinsame Verantwortung verstanden; das trägt zur Erleichterung auch in schwierigen Situationen bei.

  • Der Zeitpunkt für den ersten Abschied des Kindes orientiert sich konsequent an den Signalen seiner Bereitschaft dafür. Deswegen sprechen wir nicht von Trennung, sondern von einem bewussten Verabschieden.

  • Das Miteinander, das Teilhaben, das voneinander Lernen stehen im Mittelpunkt und unterstützen den Vertrauensaufbau. Die Beziehung zu den Familien gestaltet sich dadurch von Beginn an auf eine respektvolle und tragfähige Weise.

Die Etappen der Übergangsgestaltung auf einen Blick:

  • Anmeldung des Kindes in der Kita, Platzzusage, Vertragsgespräch, Aufnahmegespräch, Vorbereiten des neu ankommenden Kindes, Vorbereiten der Kindergruppe, Vorbereiten von Garderobe, Portfolio, Schlafplatz …
  • Fürsorgeperson und Kind lernen den Krippen-/Kitaalltag kennen, die Räume, das Material, die Kolleg*innen, die Kinder…
  • Fürsorgeperson und Kind erleben den Krippen-/Kita-Alltag in zunehmend längeren Zeiträumen mit unterschiedlichen Gefühlen und Bedürfnissen.
  • Fürsorgeperson aktiv – Pädagog*innen passiv und beobachtend
  • Fürsorgeperson und Kind gestalten mit Pädagog*in besondere Situationen, z.B. Essen geben, Wickeln, Schlafen, Trösten, Kontakte mit anderen Kindern, Konflikte (Fürsorgeperson aktiv – Pädagog*in orientiert sich)
  • Wertschätzende und wohlwollende Rückmeldung an Fürsorgeperson von der Pädagog*in
  • Gruppe wird erlebt, Kontakte zu Kindern, Spiel und Forschen von Pädagog*in angeregt und unterstützt
  • Kind wird selbstständiger.
  • Fürsorgeperson wird sicherer und zurückhaltender gegenüber ihrem Kind.
  • Pädagog*in wird aktiver im Umgang mit dem Kind.
  • Das Kind lässt sich versorgen, berühren und ansprechen.
  • Indikatoren weisen darauf hin, dass das Kind sich bereits auf die vielen neuen Aspekte einlässt.
  • Ein erstes Verabschieden ist möglich und wird geplant, weitere folgen. Eindeutiger Abschied! Ein Tag vor dem ersten Abschied, erleben Kind und Fürsorgeperson die volle Buchungszeit.
  • Kind kennt sich in der Kita aus und ist die volle Buchungszeit anwesend.
  • Reflexionsgespräch mit der Familie